Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: SC Freiburg

von Lukas Heimbach
3 min.
Gilt als großes Abwehrtalent: Marc-Oliver Kempf beerbt Matthias Ginter @Maxppp

Alles beim Alten im Breisgau. Fast schon traditionell zählt der Sportclub aus Freiburg vor der Saison wieder einmal zu einem der heißesten Anwärter auf einen Abstiegsplatz. Entsprechend gilt es für die Verantwortlichen den Kader einmal mehr so zu verstärken, dass Christian Streich alle Experten eines Besseren belehren kann.

Mit Matthias Ginter verlässt eines der größten Talente, das der SC Freiburg in seiner Geschichte hervorgebracht hat, nach neun Jahren den Verein. Für rund zehn Millionen Euro wechselt der frischgebackene Weltmeister zu seinem Wunschverein Borussia Dortmund. Fraglos drückt sich in diesem Transfer das ganze Dilemma des Sportclubs aus. Bildet man talentierte Spieler zu starken Bundesligaakteuren aus, kommt ein größerer Verein und schnappt sich die Leistungsträger der Breisgauer.

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Allerdings konnten die Schwarzwälder bereits postwendend mit zwei Innenverteidigern für Ersatz sorgen. Das 19-jährige Abwehr-Juwel Marc-Oliver Kempf (800.000 Euro) kommt von Eintracht Frankfurt, Stefan Mitrovic (1,8 Millionen Euro) von Benfica Lissabon. Zudem musste man den Abgang von Top-Torhüter Oliver Baumann kompensieren. Auch im Tor rüstete der Bundesligist gleich doppelt nach. Von Werder Bremen wechselt Sebastian Mielitz ablösefrei an die Dreisam. Zudem kommt der Schweizer Roman Bürki für 1,8 Millionen Euro von Grasshoppers Zürich.

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Das Eigengewächs kehrt zurück

Leihspieler Francis Coquelin kehrt zurück zum FC Arsenal. Ersatz für den französischen defensiven Mittelfeldspieler, der die hohen Erwartungen beim Bundesligisten nicht erfüllen könnte, haben die Verantwortlichen in persona Mike Frantz vom 1. FC Nürnberg geholt. 1,5 Millionen Euro lassen sich die Breisgauer die Fertigkeiten des Mittelfeld-Allrounders kosten.

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Ein weiterer Neuzugang ist der nominelle Rechtsverteidiger Sascha Riether, der nach sieben Jahren nach Freiburg zurückkehrt. Der 31-Jährige könnte die vergangene Saison vakante rechte Abwehrseite besetzen. Mensur Mujdza war häufig ebenso verletzt wie der Norweger Vegar Edden Hedenstad, der nun an Eintracht Braunschweig ausgeliehen wurde. Alternativ ist der variable Riether auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar. Auf der linken Abwehrseite kehrt Dennis Perger von seiner Leihe zu Wehen Wiesbaden zurück.

Kapitel Hanke endgültig beendet

In der Offensive muss man zukünftig auf Vaclav Pilar verzichten, der nach seiner Ausleihe zunächst zurück zum VfL Wolfsburg zurückkehrte, bevor er sogleich an Viktoria Pilsen weitergereicht wurde. Da der Tscheche der Streich-Elf aufgrund seiner immensen Verletzungsanfälligkeit jedoch ohnehin nie in der Form helfen konnte, wie man es sich erhofft hatte, dürfte der Abgang des schnellen Flügelspielers kein allzu großer Verlust sein.

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Ähnliches gilt für Angreifer Mike Hanke, der vor der vergangenen Saison von Borussia Mönchengladbach an die Dreisam kam. Nach einer für beide Seite sehr ernüchternden Spielzeit wechselt der Blondschopf nun zum chinesischen Erstligisten Guizhou Renhe.

Offensiv-Abteilung einzige Baustelle

Sehr erfreulich war hingegen das Engagement des Schweizers Admir Mehmedi. Der Offensiv-Allrounder konnte die Verantwortlichen nicht zuletzt aufgrund seiner zwölf Saisontore restlos von sich überzeugen. Für sechs Millionen Euro zog der Sportclub folgerichtig die Kaufoption für den 23-Jährigen und holt ihn von Dynamo Kiew in den Schwarzwald.

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Da auch Marco Terrazzino den Bundesligisten ablösefrei in Richtung VfL Bochum verlässt, weist die Offensiv-Abteilung der Freiburger wohl die noch einzig offene Baustelle im Kader auf. Konkrete Kandidaten, die diese beseitigen können, werden aktuell nicht gehandelt. Allerdings hat man im besonnenen Freiburg auch noch über einen Monat Zeit, den Markt sinnvoll zu sondieren.

Fazit: Abgesehen vom Angriff konnte der SC Freiburg schnell auf jede auftretende Lücke im Kader reagieren und diese sinnig schließen. Dennoch werden die Abgänge der beiden Leistungsträger Matthias Ginter und Oliver Baumann wohl ihre Spuren im designierten Schwarzwaldstadion hinterlassen. Im Gegensatz zur vergangenen Sommerpause blieb das Gros des Stammpersonals von Trainer Streich ansonsten aber zusammen. Die einzig offene Baustelle befindet sich im Angriff, wo die Verantwortlichen voraussichtlich noch tätig werden.

Entsprechend befinden sich die Planungen in einem guten Stadium und Taktikvirtuose Streich kann seinen Kader bestens auf die kommende Saison vorbereiten. Das ausgegebene Ziel ist klar: Klassenerhalt. Dennoch geht Freiburg sicherlich nicht als Top-Favorit auf einen Abstiegsplatz ins Rennen.





*Die Baustellen:

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