Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: FSV Mainz 05

von Alexander Moritz
4 min.
Kasper Hjulmand fordert noch Verstärkungen @Maxppp

Während andere Vereine fleißig Zu- und Abgänge vermelden, ist es um Mainz 05 in dieser Sommerpause bisher noch relativ still gewesen. Überschattet wurden die Monate nach Saisonende bis dato von einem Trainerwechsel – Kasper Hjulmand ersetzte Thomas Tuchel – und dem sich lange hinziehenden Wechsel von Eric Maxim Choupo-Moting zu Schalke 04.

Die größte Veränderung hat es beim 1. FSV Mainz 05 in diesem Sommer bisher auf der Trainerposition gegeben: Nachdem Thomas Tuchel nach Saisonende verkündet hatte, seinen Posten bereits ein Jahr vor Vertragsende niederzulegen, wurde mit Kasper Hjulmand vom FC Nordsjaelland ein relativ unbeschriebenes Blatt verpflichtet, um das Erbe des langjährigen Erfolgstrainers weiterzuführen. Mit Jürgen Klopp hat der 42-Jährige bereits einen prominenten Fürsprecher: „Was wir über Fußballtaktik besprochen haben, das hat nicht nur Spaß gemacht, das war sensationell“, sagte der BVB-Coach über seine Begegnung mit dem Dänen bei einem UEFA-Treffen. Hjulmand selbst zeigte sich derweil bei seiner Vorstellung begeistert davon, „wie perfekt die Philosophie des Klubs zu meiner persönlichen passt“. Der neue Mann gilt als Förderer von jungen Spielern und favorisiert einen offensiven Spielstil.

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Bislang nur ein externer Neuzugang

Auf dem Transfermarkt hat sich beim Europa-League-Teilnehmer bislang hingegen noch nicht allzu viel getan. Mit Daniel Brosinski konnte bisher nur eine einzige externe Neuverpflichtung unter Dach und Fach gebracht werden. Der 25-Jährige kommt für rund eine Million Euro von der SpVgg Greuther Fürth und soll bei den ‚05ern‘ Zdenek Pospech ersetzen, den es nach drei Jahren zurück in seine tschechische Heimat zum SFC Opava zieht. Die Mainzer hätten den Routinier trotz seiner mittlerweile 35 Jahre gerne noch ein Jahr gehalten.

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Aus der eigenen U23 sowie der A-Jugend rücken mit Robin Zentner, Tobias Schilk, Patrick Pflücke, Devante Parker sowie Petar Sliskovic fünf Spieler in den erweiterten Kader auf. Alle bekommen in der Vorbereitung die Möglichkeit, sich zu empfehlen. Als weitere Neuzugänge kehren Chinedu Ede (1. FC Kaiserslautern) und Nikita Rukavytsya (FSV Frankfurt) nach beendeter Zweitliga-Ausleihe zurück. Während Ede noch einmal neu angreifen will, hat Rukavytsya in Mainz wohl keine Zukunft mehr. Der Australier wird mit einem Wechsel zum israelischen Rekordmeister Maccabi Tel Aviv in Verbindung gebracht.

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Aderlass im Tor

Einen großen Aderlass haben die Rheinhessen im Tor hinter sich. Standen im Winter noch vier Schlussmänner zur Verfügung, ist aus dem Quartett nach den Abgängen von Dario Kresic (Bayer Leverkusen), Christian Wetklo (Darmstadt 98) und Heinz Müller (aktuell vereinslos) nur noch Stammkeeper Loris Karius übrig geblieben. Dieser soll auch in Zukunft die Nummer eins sein, neuer dritter Torwart wird Nachwuchsmann Robin Zentner. Gesucht wird nun also noch ein zuverlässiger Ersatzkeeper, der auf den jungen Karius Druck ausüben soll.

Auch in der Abwehr haben mit Innenverteidiger Bo Svensson (Karriereende) und Linksverteidiger Malik Fathi (Vertrag nicht verlängert) zwei Akteure den Europa-League-Teilnehmer verlassen. Die beiden Abgänge sollen durch die Verpflichtung eines variabel einsetzbaren Innenverteidigers kompensiert werden. Hjulmands Favorit für den Posten ist der dänische Nationalspieler Andreas Bjelland von Twente Enschede, der bereits in Nordsjaelland unter dem neuen Mainzer Trainer gespielt hatte. Der Innenverteidiger, der am morgigen Freitag seinen 26. Geburtstag feiert, hat bei Twente aber noch einen Vertrag bis 2016 und dürfte daher wohl zu teuer sein.

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Lücke im Angriff

Schwer wiegt neben dem Abgang von Shawn Parker, der mit seinem Wechsel zum FC Augsburg immerhin 1,6 Millionen Euro in die Mainzer Kassen spült, vor allen Dingen der ablösefreie Abschied von Eric Maxim Choupo-Moting. Der kamerunische Nationalspieler pendelte beim FSV zwar häufig nur zwischen Spielfeld und Ersatzbank, war mit zehn Treffern und drei Vorlagen aber einer der effektivsten Spieler der ‚05er‘. „Mit ihm haben wir einen guten Spieler verloren“, trauert auch Neu-Coach Hjulmand dem Angreifer nach.

Ihn zu ersetzen wird daher eine der Hauptaufgaben von Manager Christian Heidel. Ein Kandidat ist der algerische Nationalstürmer Islam Slimani, der bei der Weltmeisterschaft in Brasilien einen guten Eindruck hinterließ. Allerdings sollen auch Schalke 04 und Bayer Leverkusen ihre Fühler nach dem Torjäger von Sporting Lissabon ausgestreckt haben. Zuvor wurde bereits der Name von Slimanis Nationalmannschafts-Kollegen El Arbi Hillel Soudani in Mainz gehandelt, der bislang noch für das kroatische Spitzenteam Dinamo Zagreb auf Torejagd geht und wie Choupo-Moting eher über die linke Außenbahn kommt.

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Fazit: Acht Spieler haben Mainz in der Summe verlassen, nur eine Verstärkung ist bisher hinzugekommen. Die Rheinhessen haben demnach noch einige Baustellen zu bearbeiten. Ein Torwart, ein variabler Innenverteidiger und zwei Offensivspieler sollen noch kommen – und das so schnell wie möglich. Kasper Hjulmand baut für den Ernstfall aber schon einmal vor. Der Trainer setzt auf die Positions-Flexibilität seiner Spieler, um möglichen Engpässen in der kommenden Spielzeit, in der die ‚05er‘ mit Meisterschaft, Pokal und Europa League auf drei Hochzeiten tanzen, vorzubeugen: „Wir haben viele Ideen. Für mich sind diese Wochen sehr wichtig, die Spieler auf verschiedenen Positionen zu sehen, um zu wissen, welche Möglichkeiten wir haben.




*Die Baustellen:

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