Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: TSG Hoffenheim

von Alexander Moritz
4 min.
Oliver Baumann ist bisher der teuerste Neuzugang der TSG Hoffenheim in diesem Sommer @Maxppp

Hoffenheim hat dieses Jahr schon früh Nägel mit Köpfen gemacht, ein Großteil der Neuzugänge konnte bereits kurz nach dem Ende der abgelaufenen Spielzeit verpflichtet werden. Bei der TSG war man vor allen Dingen darauf bedacht, die Schwachstellen in der Defensive auszumerzen. Dabei hat man aber nicht vergessen, auch offensiv nachzubessern. Eine Planstelle im Angriff ist trotzdem noch frei.

Sechs externe Neuzugänge konnte die TSG Hoffenheim in diesem Sommer bereits begrüßen, dabei konnten Verstärkungen für alle Mannschaftsteile gewonnen werden. Fast 17 Millionen Euro waren den Kraichgauern ihre Einkäufe wert. Dem gegenüber stehen Transfereinnahmen von nahezu acht Millionen Euro, die sich hauptsächlich aus den Verkäufen der Angreifer Joselu (Hannover 96, fünf Millionen Euro) und Eren Derdiyok (Kasimpasa SK, 2,5 Millionen Euro) zusammensetzen.

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Weitere nennenswerte Abgänge waren die beiden Talente Stefan Thesker und Kenan Karaman, die es wie Joselu zu 96 zog, sowie Fabian Johnson, der nach Ablauf seines Vertrags eine neue Herausforderung bei Borussia Mönchengladbach sucht. Der 26-Jährige ist als langjähriger Stammspieler wohl der einzige echte Verlust für die Elf von Trainer Markus Gisdol.

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Neuzugänge mit viel Bundesliga-Erfahrung

Bei den Neuzugängen hat man großteils auf erfahrene Bundesliga-Profis gesetzt, die aber allesamt ihren Leistungszenit noch nicht erreicht haben. So ist keiner der Neuzugänge älter als 27 Jahre. Mit Oliver Baumann, den man für rund sieben Millionen Euro aus seinem Vertrag beim SC Freiburg herauslöste, gedenkt man in Hoffenheim, die chronischen Probleme auf der Torwartposition ein für alle Mal zu beheben. Nur eine Million billiger war Ádám Szalai, der in seiner Premierensaison auf Schalke nicht glücklich wurde und deshalb nach nur einem Jahr wieder das Weite suchte. In Hoffenheim wagt der 26-Jährige jetzt einen Neuanfang.

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Zwei Schnäppchen fand TSG-Manager Alexander Rosen jeweils bei der Eintracht aus: Einmal in Frankfurt und einmal in Braunschweig. Während Mittelfeld-Stratege Pirmin Schwegler von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machte und die Hessen für 1,9 Millionen Euro verlassen konnte, war Innenverteidiger Ermin Bicakcic sogar schon für 400.000 Euro zu haben. Komplettiert wird die Riege der Neuzugänge durch den jungen Koreaner Jin-Su Kim (Albirex Niigata/Japan), der den abgewanderten Johnson ersetzen soll, und Janik Haberer. Das vielversprechende Talent entschied sich bereits im Winter für einen Wechsel zur TSG und ließ zuletzt mit guten Leistungen bei Drittligist SpVgg Unterhaching aufhorchen.

Ein weiterer Stürmer fehlt noch – was wird aus Modeste?

Auf der TSG-Agenda steht nun noch ein weiterer Stürmer, der den Konkurrenzkampf in vorderster Front anheizen soll. Top-Kandidat auf den Posten war zuletzt Leonardo Pavoletti, der zwar Sassuolo Calcio gehört, in den letzten Jahren aber an diverse Teams aus der Serie B ausgeliehen war. Der Vertrag des Italieners läuft im kommenden Jahr aus. Daneben waren auch der bosnische Nationalspieler Edin Visca (Istanbul BB) sowie Victor Andrade (FC Santos, jetzt Benfica Lissabon) im Kraichgau ein Thema.

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Mit der Verpflichtung eines zusätzlichen Stürmers würde auch der Abschied von Anthony Modeste immer näher rücken. Der Franzose zeigte sich bereits nach dem Transfer von Szalai verstimmt und forciert seit einem Monat seinen Abgang. Aktuell ist der Angreifer ein heißer Kandidat bei Hertha BSC. Ein Wechsel zu Lokomotive Moskau scheiterte hingegen.

Firmino und Volland sollen bleiben

Darüber hinaus könnte auch Jens Grahl den Verein noch in diesem Sommer verlassen. Hoffenheim verfügt über ein Überangebot an Torhütern, der 26-Jährige wurde zuletzt mit RB Leipzig und Hannover 96 in Verbindung gebracht. Ein Wechsel kam aber nicht zustande. Jannik Vestergaard war ebenfalls bei RB Leipzig im Gespräch, die Sachsen entschieden sich dann aber für den ehemaligen Hoffenheimer Marvin Compper. Nicht zu verkaufen sind dagegen die beiden Leistungsträger Roberto Firmino, an dem Inter Mailand und der FC Arsenal Interesse gezeigt haben sollen, und Kevin Volland. „Wir werden nicht schwach. Beide wollen und werden kommende Saison bei uns spielen“, sagt Manager Rosen dazu.

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Fazit: In Hoffenheim hat man die Problemzonen erkannt und zeitnah behoben. Nahezu alle Transfers konnten noch vor dem Trainingsstart unter Dach und Fach gebracht werden, was der Mannschaft die Findungsphase erleichtert. Ein Großteil der Neuzugänge bringt zudem viel Bundesliga-Erfahrung mit. Was jetzt noch fehlt, ist ein treffsicherer Stürmer, der den Konkurrenzkampf im Kraichgau belebt.





*Die Baustellen:

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