Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: SV Werder Bremen

von Tobias Feldhoff
4 min.
Werder-Manager Thomas Eichin waren im Sommer die Hände gebunden @Maxppp

Vier externe Neuzugänge hat der SV Werder in diesem Sommer bislang verpflichtet. Geht es nach Robin Dutt, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Besonders für den Angriff fordert der Werder-Coach noch eine Verstärkung. Derweil sucht Thomas Eichin fieberhaft nach Abnehmern für Ausgemusterte, die das Gehaltsbudget unnötig belasten.

Platz zwölf, 66 Gegentore, dazu erst drei Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt sichergestellt – Robin Dutt kann mit der vergangenen Saison nicht zufrieden sein. Und er ist es auch nicht, selbst wenn der Trainer des SV Werder Bremen immer wieder betont, dass er seinen Spielern charakterlich nichts ankreiden könne. Fast zwangsläufig kommt man so zu dem Schluss, dass es den ‚Grün-Weißen‘ in erster Linie an der notwendigen Qualität im Kader gemangelt hat, um höhere Ziel anzupeilen.

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In der am 23. August beginnenden neuen Spielzeit lautet das von Dutt formulierte Ziel „einstelliger Tabellenplatz“. Dabei sind die Veränderungen im Kader bis dato sehr überschaubar. Als Verstärkung für die Defensive kam Alejandro Gálvez ablösefrei vom spanischen Erstligisten Rayo Vallecano. Der 25-Jährige, der sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechs agieren kann, macht in der bisherigen Vorbereitung einen starken Eindruck, ist enorm ballsicher und präsentiert sich auch körperlich in Topform. Von allen Neuen hat er wohl die besten Chancen, am ersten Spieltag in der Startelf zu zu stehen.

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Noch Nachholbedarf hat hingegen Izet Hajrovic. Der in der Schweiz aufgewachsene Bosnier soll den eigentlich unersetzbaren Aaron Hunt ersetzen. Technisch ist der 22-jährige Linksfuß sicherlich dazu in der Lage. Ob er das Team mitführen kann, muss sich erst noch zeigen. Der vom FC St. Pauli gekommene Fin Bartels muss sich ebenso wie Torhüter-Juwel Raif Husic aber wohl erst einmal hinten anstellen.

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Dutt will Verstärkungen – Eichin muss noch Platz schaffen

In Sachen weitere Personalplanung gehen die Vorstellungen des Bremer Führungsduos ein Stück weit auseinander. Während Dutt umgehend eine Verstärkung für die Offensive fordert, will Sportdirektor Thomas Eichin zunächst einmal Platz auf der Gehaltsliste schaffen. „Momentan ist keine Möglichkeit da. Das kann ich 100-prozentig sagen: Wir werden jetzt nicht auf dem Transfermarkt zuschlagen können, selbst wenn uns ein Mann unglaublich interessieren würde. Das ist momentan nicht möglich“, stellt der Manager klar. Verkaufskandidaten an der Weser sind in erster Linie Mehmet Ekici und Joseph Akpala.

Bleiben sollen hingegen die beiden Österreicher Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic, deren Verträge 2015 auslaufen – auch wenn die Vertragsverhandlungen mit ihnen seit geraumer Zeit stocken. „Ich will jetzt nicht wechseln, spiele diese Saison auf jeden Fall noch hier. Unabhängig davon, ob ich verlängern werde oder nicht“, sagt Prödl.

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Juve-Kooperation könnte Früchte tragen

Gerüchte um potenzielle Neuzugänge hielten sich in den vergangenen Wochen in Grenzen. Prominentester der gehandelten Profis ist Sebastian Giovinco von Juventus Turin. Der 27-jährige Dribbelkünstler stand nach einer enttäuschenden Saison bei Juventus nicht im WM-Kader der Italiener. Weil die ‚Bianconeri‘ in der Offensive weiter nachbessern wollen, könnte Giovinco in diesem Sommer auf dem Markt sein. Sein Vertrag endet 2015. Insofern bietet sich Juve ohnehin letztmalig die Gelegenheit, noch eine angemessene Ablöse zu kassieren. Profitieren könnte Eichin in möglichen Verhandlungen von einer Kooperation mit der ‚Alten Dame‘.

Darüber hinaus fielen immer mal wieder die Namen Habib Habibou (KAA Gent) und Manolo Gabbiadini (Sampdoria Genua). In beiden Fällen gibt es aber bislang keine Anzeichen, dass der SV Werder konkrete Anstrengungen unternimmt, um sie an die Weser zu lotsen.

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Davie Selke – Hoffnungsträger und Sorgenfall

Die am eifrigsten diskutierte Personalie rund um das Weserstadion ist Davie Selke. Mit bislang sechs Turniertoren hat der Werder-Youngster maßgeblichen Anteil daran, dass die U19-Nationalmannschaft bei der EM in Ungarn am heutigen Donnerstagabend (19 Uhr) im Finale steht. Seitdem ist der Nachwuchsstürmer in aller Munde. Unter anderem signalisieren Klubs aus der Premier League Interesse. Eichin will nach Selkes Rückkehr daran basteln, den bis 2015 datierten Vertrag zu verlängern. Ende offen.

Fazit: Eichin sind in Sachen Neuverpflichtungen die Hände gebunden. Auch wenn Trainer Dutt lieber heute als morgen einen weiteren Offensivspieler begrüßen würde. Es liegt also in erster Linie an Ekici und Akpala, ob sich Werder bis Ende August noch verstärken wird. Angebracht wäre es, auch wenn die Norddeutschen in der Vorbereitung noch kein Spiel verloren haben.





*Die Baustellen:

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