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Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: FC Bayern München

von Matthias Rudolph
5 min.
Pep Guardiola fordert Verstärkungen @Maxppp

Pep Guardiola plant in seinem zweiten Jahr als Trainer des FC Bayern München den ganz großen Wurf. Nach dem Double soll nun das Triple her. Bis zum Ende des Sommertransfermarkts wird sich beim Rekordmeister noch eine Menge tun. Zu- wie Abgänge sind gleichermaßen geplant.

Am 1. September schließt der Transfermarkt in diesem Sommer seine Pforten. Knapp zwei Monate haben die Bundesligisten also noch Zeit, ihre Kader auf Hochglanz zu polieren. Auch beim FC Bayern München müssen einige Baustellen abgearbeitet werden. Manche eher freiwillig, manche gezwungenermaßen.

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Sicher verlassen wird die Bayern Mario Mandzukic. Der kroatische Angreifer hat öffentlich erklärt, dass er mit dem Spielstil von Pep Guardiola nicht zurechtkommt. Ein weiteres Mal wird man Mandzukic also nicht im Trikot des FCB sehen. Weil sich mit dem VfL Wolfsburg der einzige Interessent aus der Bundesliga zurückgezogen hat, geht seine Reise ins Ausland. Juventus Turin, Real Madrid, der FC Arsenal, Manchester United und der FC Chelsea wurden als potenzielle Ziele genannt. Eine Tendenz gibt es aktuell noch nicht. Da das Kapitel WM für den Nationalspieler früh beendet war, dürfte bald Bewegung in die Personalie kommen.

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Gleiches gilt für Diego Contento, der bei Guardiola keinen allzu guten Stand hat. Der Deutsch-Italiener will nicht mehr nur Ergänzungsspieler sein. Trotz Vertrags bis 2016 erhält der 24-Jährige die Freigabe. „Wenn Contento weg möchte, sind wir gesprächsbereit“, kündigte Karl-Heinz Rummenigge schon Ende April an. Hertha BSC zeigte Interesse, entschied sich aber für Marvin Plattenhardt. Aktuell bemühen sich Vereine aus England und Italien um Contento.

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Ein Umzugsunternehmen könnte auch Xherdan Shaqiri beauftragen. Der bei der WM so überzeugende Schweizer hat deutlich gemacht, dass er die Füße bei einer weiteren Saison im zweiten Glied nicht mehr stillhalten wird. Zuletzt flatterte an der Säbener Straße eine 20-Millionen-Offerte des FC Liverpool ins Haus. Finden die Bayern einen Ersatz, könnte der ‚Kraftwürfel‘ unter Umständen die Freigabe erhalten. Denn interne Störfeuer sollen im Starensemble vermieden werden.

Ähnlich ungewiss ist auch die Zukunft von Toni Kroos. Der heiß begehrte Mittelfeldspieler zieht mittlerweile auch in der DFB-Elf die Fäden. Ob er dies in der nächsten Saison weiterhin beim FC Bayern macht, hängt vom Deutschen Meister selbst ab. Guardiola will Kroos halten, doch Rummenigge und Co. denken nicht daran, das Angebot für den Spielmacher zu verbessern. Kroos wiederum wird sich auf die aktuelle Offerte aus München nicht einlassen. Die Situation ist festgefahren, der Nationalspieler wartet auf eine Entscheidung der Bayern-Bosse. Ansonsten wechselt Kroos im nächsten Sommer ablösefrei und kassiert ein üppiges Handgeld. Allen voran Real Madrid, der FC Barcelona und Manchester United sind dem 24-Jährigen dicht auf den Fersen. Eine Einigung hat Kroos aber noch mit keinem der Interessenten erzielt.

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Ein, zwei Spieler sollen kommen

Unabhängig von etwaigen Verkäufen wollen die Münchner mindestens einen neuen Mann für die Defensive verpflichten. Daniel van Buytens Vertrag wird nicht verlängert und für den Belgier soll ein jüngerer und entwicklungsfähiger Innenverteidiger in den Kader rücken. Heißer Kandidat ist Mehdi Benatia von der AS Rom. Für den Marokkaner verlangt die ‚Roma‘ allerdings eine horrende Ablöse von 60 Millionen Euro. Eine erste Offerte aus München über 33 Millionen lehnten die Italiener ab. Benfica Lissabons Ezequiel Garay stand ebenso auf der Liste, wechselt aber zu Zenit St. Petersburg. Auch Matthias Ginter ist aus dem Rennen. Der Freiburger bevorzugt Borussia Dortmund.

Weil ohnehin auch noch ein Linksverteidiger auf dem Einkaufszettel steht, der Contento ersetzt, würde Guardiola am liebsten einen Landsmann verpflichten, der beide Positionen bekleiden kann. Aymeric Laporte heißt das Objekt der Begierde. Zuletzt verlängerte der Franzose seinen Kontrakt bei Athletic Bilbao jedoch bis 2018. 42 Millionen müssten daher ins Baskenland überwiesen werden, um den talentierten Linksfuß an Bord zu holen.

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Eine Verstärkung für die Offensive ist wohl nur dann angedacht, wenn Shaqiri oder Kroos in diesem Sommer die Koffer packen. Alternative für den Schweizer ist Juan Cuadrado vom AC Florenz, der derzeit mit Kolumbien bei der WM für Furore sorgt. Sein Berater Alessandro Lucci soll in der vergangenen Woche an die Isar gereist sein, um erste Verhandlungen zu führen. Weil mit dem FC Barcelona und dem FC Arsenal noch andere Topklubs dran sind, ist aber vor Ende der WM keine Entscheidung zu erwarten. Cuadrado wäre besonders interessant für den FC Bayern, da er neben seinen Offensivkünsten auch die Rückwärtsbewegung beherrscht. Guardiola will Lahm weiter im Mittelfeld sehen und hätte daher gerne eine Alternative zu Rafinha im Kader.

Matthias Sammer hält darüber hinaus nach einer neuen Nummer 2 Ausschau. Ins Visier der Bayern ist dabei schon vor der WM Costa Ricas Schlussmann Keylor Navas gerückt. Laut italienischen Medien soll der FCB gar bereit sein, die Ausstiegsklausel in Höhe von zehn Millionen Euro zu zahlen. Dass der viel umjubelte Held der Mittelamerikaner als Ersatzkeeper nach München kommt, ist aber mindestens fraglich. Der Vertrag von Tom Starke läuft ohnehin noch eine weitere Saison und somit besteht in dieser Personalie keine Eile.

Fazit: Alles in allem ist der FC Bayern München nach den zahlreichen langfristigen Vertragsverlängerungen in der jüngeren Vergangenheit (Boateng, Robben, Ribéry, Müller, Dante, Lahm, Rafinha) gut aufgestellt für die Zukunft. Ein Spieler für die Abwehr soll dennoch unbedingt kommen. Die Suche gestaltet sich aber schwierig. Der FC Barcelona musste in den letzten Jahren schon erkennen, dass Qualität in diesem Bereich nur schwierig zu bekommen ist. In der Offensive hingegen wird sich wohl nur etwas tun, wenn neben Mandzukic noch andere Stars den Verein verlassen. Heißester Kandidat bleibt Shaqiri.




*Die Baustellen:

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