Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: FC Augsburg

von Alexander Moritz
4 min.
Der FC Augsburg lässt sich seine neue Offensive einiges kosten @Maxppp

Nach der besten Saison der Vereinsgeschichte, die mit etwas Glück und Geschick sogar in einer Qualifikation für das internationale Geschäft hätte münden können, will man in Augsburg nun den Grundstein für viele weitere Jahre in der Bundesliga legen. Dafür hat man in diesem Sommer so viel investiert wie noch nie – und die getätigten Transfers geben durchaus Anlass zur Hoffnung, dass man beim FCA auch in der neuen Spielzeit seine Ziele erreichen wird.

Der FC Augsburg hat sich drei Jahre nach dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga mittlerweile in der Eliteklasse etabliert. Nachdem die Fuggerstädter in den ersten beiden Spielzeiten jeweils noch eine rasante Aufholjagd in der Rückrunde benötigten, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen, verlebte der Klub zuletzt eine ruhige Saison, an deren Ende ein respektabler achter Platz stand. Die Qualifikation für die Europa League wurde somit nur knapp verpasst.

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In Augsburg will man daher nun den nächsten Schritt gehen auf dem Weg, sich auch auf lange Sicht in der Bundesliga festzusetzen. Dafür haben die Verantwortlichen um Manager Stefan Reuter und Trainer Markus Weinzierl in dieser Sommerpause richtig Geld in die Hand genommen. Markus Feulner wechselte Ende Mai zwar noch ablösefrei innerhalb der bayrischen Landesgrenzen von Absteiger Nürnberg nach Augsburg, seine runderneuerte Offensive ließ sich der FCA aber einiges kosten.

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Vier Rekordtransfers

Über ein Monat verging nach der ersten externen Verpflichtung, bis sich in puncto Neuzugänge wieder etwas tat in Augsburg, dann ging aber alles Schlag auf Schlag. Innerhalb von nur zehn Tagen verpflichteten die Schwaben mit Shawn Parker (Mainz 05), Nikola Djurdjic (Greuther Fürth), Tim Matavz (PSV Eindhoven) und Caiuby (FC Ingolstadt) vier Spieler und komplettierten damit ihre Offensive. Bemerkenswert dabei: Noch nie zuvor hatten die Fuggerstädter für einen Spieler einen siebenstelligen Betrag ausgegeben, nun durchbrach man diese Schallmauer gleich in allen vier Fällen.

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Der Königstransfer ist dabei Matavz, den sich der FCA übereinstimmenden Medienberichten zufolge rund vier Millionen Euro kosten ließ. Der 25-jährige Strafraumstürmer kommt mit der Empfehlung von 44 Toren in 102 Pflichtspielen für die PSV nach Augsburg. In seiner Zeit beim FC Groningen (99 Pflichtspiele, 42 Tore) kam der Slowene zuvor schon auf ähnliche Werte.

Auch Djurdjic (1,3 Millionen) und Caiuby (eine Million) haben in Deutschland bereits nachgewiesen, dass sie wissen, wo das Tor steht. Talent Parker (1,6 Millionen) hat den Durchbruch in Mainz dagegen nicht geschafft und nimmt in Augsburg einen neuen Anlauf. Zuvor waren in der Augsburger Presse auch solch illustre Namen wie Joel Campbell (FC Arsenal, zuletzt an Olympiakos Piräus ausgeliehen), Alfred Finnbogason (SC Heerenveen, wechselt zu Real Sociedad San Sebastián) und Pedro Henrique (FC Zürich) als Kandidaten für den FCA-Sturm gehandelt worden.

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Geballtes Offensivpotenzial

Zusammen mit Raúl Bobadilla und Sascha Mölders sowie den nach abgelaufenen Leihgeschäften zurückkehrenden Mathias Fetsch (Energie Cottbus) und Aristide Bancé (Fortuna Düsseldorf) verfügt das Team von Trainer Markus Weinzierl damit in der kommenden Spielzeit über ein geballtes Offensivpotenzial. Vielleicht sogar über zu viel Potenzial: Bancé würden die FCA-Verantwortlichen bei entsprechendem Interesse eines Vereins keine Steine in den Weg legen, Mölders soll hingegen bei Zweitligist FC St. Pauli auf dem Wunschzettel stehen.

Über den Verlust von Shootingstar André Hahn, der Augsburg im Sommer für eine festgeschriebene Ablösesumme von 2,25 Millionen Euro in Richtung Borussia Mönchengladbach verließ, spricht angesichts dieser neuen Möglichkeiten daher niemand mehr. Eine Ablöse erzielte der FCA zudem für Mittelfeld-Abräumer Kevin Vogt, den es für 1,5 Millionen Euro zum Aufsteiger 1. FC Köln zog. Transferausgaben von fast acht Millionen Euro stehen demnach Einnahmen von 3,75 Millionen Euro gegenüber. Als weitere Abgänge waren in Augsburg noch Mohamed Amsif, Bajram Nebihi (beide Union Berlin), Andreas Ottl (vereinslos) sowie die ausgeliehenen Raphael Holzhauser (VfB Stuttgart), Arkadiusz Milik (Bayer Leverkusen) und Dong-Won Ji (Borussia Dortmund) zu verzeichnen.

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Was passiert mit Ostrzolek?

Hinzukommen könnte noch das Geld aus einem Verkauf von Matthias Ostrzolek, der auf einen Wechsel zum Hamburger SV drängt. Bisher konnten sich beide Vereine aber nicht über die Transfermodalitäten einigen. Während die Augsburger drei Millionen Euro für den Linksverteidiger fordern, bieten die Hanseaten nur zwei Millionen. Gut möglich, dass der ehemalige Bochumer erst im nächsten Sommer wechselt, wenn sein Vertrag bei den Schwaben ausläuft. Sollte es wider Erwarten doch noch in dieser Transferperiode zu einer Einigung kommen, hat man in Augsburg mit Abdul Rahman Baba (Greuther Fürth), Markus Suttner (Austria Wien) und Pierre Bengtsson (FC Kopenhagen) bereits mehrere Alternativen auf dem Zettel.

Fazit: Der FC Augsburg hat in dieser Sommerpause bereits alle wichtigen Baustellen bearbeitet. Einzig für den Fall, dass Linksverteidiger Ostrzolek noch abspringen sollte, müssten die Fuggerstädter noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden. Mit Markus Feulner konnte ein adäquater und günstiger Ersatz für den abgewanderten Kevin Vogt verpflichtet werden. In der Offensive hat man durch die Verpflichtung von gleich vier Akteuren, die zum Teil variabel einsetzbar sind, noch mehr Möglichkeiten als in der vergangenen Spielzeit.





*Die Baustellen:

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