Christoph Daum: Das Bundesliga-Phantom

von David Weiss
2 min.
Christoph Daum @Maxppp

Seit Jahren wiederholt sich ein seltsames Schauspiel in der Bundesliga. Immer wenn Christoph Daum gerade einmal nicht als Trainer beschäftigt ist, kann sich der gebürtige Zwickauer vor vermeintlichen Angeboten kaum retten. Auch in diesen Tagen spukt das Phantom Daum wieder durch die deutsche Bundesliga. Aber wie kam der 57-Jährige eigentlich an seinen Ruf als Heilsbringer?

Dem Fußballer Christoph Daum war keine große Karriere vergönnt. Für mehr als die Amateurmannschaft des 1. FC Köln reichte es nicht. 1981 hängte Daum deshalb seine Fußballschuhe an den Nagel und wechselte in den Trainerberuf. Gleich in seinem ersten Jahr wurde der Fußballehrer mit den Kölnern deutscher Amateurmeister.

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1985 vertraute die FC-Führung Daum die Profimannschaft an. Dieser holte zweimal die Vize-Meisterschaft und wurde einmal Dritter, bevor er 1990 völlig überraschend seine Papiere bekam. Schon damals wurde Daum seine Kokain-Sucht zum Verhängnis, wie der damalige Präsident Dietmar Artzinger-Bolten nach dem großen Drogen-Skandal um Daum im Jahr 2000 andeutete.

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Dieser verließ Köln und wurde Chefcoach beim VfB Stuttgart. Eine erfolgreiche Ehe, die 1992 mit dem Meistertitel gekrönt wurde. Es ist bis heute der letzte Titel, den Daum auf deutschem Boden gewann. Nach seiner Zeit in Stuttgart setzte Daum seine Karriere in der Türkei bei Besiktas Istanbul vor, bevor er 1996 dem Lockruf von Bayer Leverkusen erlag.

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Mit der ‚Werkself‘ qualifizierte sich der Erfolgsmensch Daum regelmäßig für die Champions League und verpasste die Meisterschaft mehrfach nur knapp. 2001 sollte die Krönung der Trainerkarriere folgen. Es wurde der Absturz eines Überfliegers. Daum hatte sich bereits als Bundestrainer verpflichtet, doch der Trainer stürzte über seinen Kokainmissbrauch. Es folgte die Flucht in die Türkei. Erst 2006 gelang mit dem Comeback in Köln die Rückkehr in den deutschen Fußball.

Seit dem Sommer ist Daum wieder einmal ohne Anstellung. Es gibt kaum ein Fanforum eines kriselnden Vereins, in dem der 57-Jährige nicht als Wunschkandidat auftaucht. Insbesondere beim Hamburger SV hat man den Namen Daum wohl auch in der Vereinsspitze für sich entdeckt. Vergessen sind die Skandale.

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Was von Daum bis heute im Gedächtnis haften geblieben ist, sind die Erfolge: Fünf nationale Meistertitel in drei Ländern, zwei Pokalsiege, eine durchschnittliche Amtszeit von fast drei Jahren pro Trainerstation und deutlich mehr als 1,5 Punkte pro Partie. Deshalb dürfte Daum auch in Zukunft weiterhin fast überall heiß gehandelt werden.

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