Transferzeugnis: Die Noten für den FC Liverpool

von Lukas Stellmach
3 min.
Jürgen Klopps Königstransfer Sadio Mané @Maxppp

Seitdem Jürgen Klopp in der vergangenen Saison nach dem achten Spieltag der Premier League den FC Liverpool übernahm, hatte der 49-Jährige im Sommer zum ersten Mal die Möglichkeit, den Kader an seine Bedürfnisse anzupassen. Die guten Leistungen und Tabellenplatz zwei sprechen für den Umbau im Kader des LFC. FT stellt das zwischenzeitliche Transferzeugnis aus.

Volltreffer

Sadio Mané (FC Southampton/41,2 Mio.): Wieder einmal wilderte der FC Liverpool beim FC Southampton und nahm den 24-Jährigen für fünf Jahre unter Vertrag. Die stolze Ablöse rechtfertigte der Senegalese im Eiltempo. Sechs Treffer und drei Vorlagen stehen nach zwölf Ligaeinsätzen auf seinem Statistikbogen. Dazu verzückt der Rechtsfuß mit atemberaubenden Tempodribblings und starkem Zusammenspiel mit Roberto Firmino und Philippe Coutinho. Das Trio gilt längst als Erbe des Dreigestirns Luis Suárez, Daniel Sturridge und Raheem Sterling aus der Saison 2013/14. Mané begeistert bislang und ist ein großer Faktor für den Aufschwung der Reds. Allerdings stoppt ihn im Januar die Teilnahme am Afrika-Cup, sodass abzuwarten bleibt, ob er ähnlich aus den Startlöchern kommt wie nach seinem Wechsel in die englische Hafenstadt.

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Loris Karius (1. FSV Mainz 05/6,2 Mio.): Karius kam nach Liverpool, um der wackelnden Nummer eins der Vorsaison, Simon Mignolet, Druck zu machen. Nach einem Handbruch in der Vorbereitung etablierte sich der 23-Jährige schnell als Stammtorhüter an der Anfield Road. Jürgen Klopp zeigt sich voll des Lobes am modernen Torwartspiel von Karius, der der Defensive des LFC vor allem bei Standardsituationen neue Sicherheit verschaffte. In den nächsten Jahren könnte der ehemalige Mainzer zur Konstante im Liverpool-Kasten werden. Der Rechtsfuß verfügt über großes Potenzial und hat in jungem Alter schon viel Erfahrung auf hohem Niveau vorzuweisen.

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Verstärkung

Joël Matip (FC Schalke 04/ablösefrei): Während die Liverpool-Offensive seit dem Antritt von Klopp auch in der vergangenen Spielzeit zu überzeugen wusste, drückte in der Defensive der Schuh. Abhilfe verschafft bislang Matip, der in der Abwehrzentrale überzeugt. Der Deutsch-Kameruner kam mit der Empfehlung von sechs Jahren Bundesliga-Erfahrung und zeigt bisher kaum Anpassungsschwierigkeiten an die Premier League. Sein Tor-Debüt verbuchte der kopfballstarke Abwehrschlachs im Spiel bei Crystal Palace. Auch wenn die Defensive von Liverpool weiterhin nicht komplett sattelfest wirkt, trägt Matip doch zum Aufwärtstrend in puncto Defensivverhalten bei.

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Georginio Wijnaldum (Newcastle United/ 27,5 Mio.): Viele Einsatzminuten kann der Niederländer bereits vorweisen. Seinen Einstand für den LFC feierte der 26-Jährige mit einer Vorlage am ersten Spieltag beim FC Arsenal. Nach einem kleinen Formtief und mehreren Kurzeinsätzen kam Wijnaldum in den letzten beiden Partien über die volle Distanz zum Einsatz. Im 4-3-3-System besetzt der technisch starke Rechtsfuß die offensive Position im zentralen Mittelfeld. Der aus Rotterdam stammende Stratege überzeugt in der Offensive durch Kreativität und arbeitet zudem ganz im Sinne von Klopp auch defensiv ordentlich mit.

Mitläufer

Ragnar Klavan (FC Augsburg/5 Mio.): Als Überraschungstransfer präsentierte der ehemalige Rekordmeister Klavan im Sommer als Neuzugang. Zu Saisonbeginn durfte der ehemalige Augsburger gleich zwei mal über 90 Minuten ran. In der Folge bremste ihn eine Knieverletzung aus, ehe er sich vermehrt auf der Bank wiederfand. Matip machte ihm den Platz streitig und wusste zu überzeugen, sodass für Klopp kein Grund zu einem Wechsel in der Innenverteidigung bestand. Klavan kann auch aufgrund seines Alters als Backup-Transfer bezeichnet werden, auf den sich die Reds stets verlassen können und der nicht für Unruhe sorgt, wenn er nicht über seine Reservistenrolle hinauskommt.

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Enttäuschung

Fehlanzeige

Ohne Bewertung

Alexander Manninger (FC Augsburg/ablösefrei): Der neue dritte Torhüter hatte bislang keine Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Er wurde als klarer Ersatzmann hinter den potenziellen Stammtorhütern Karius und Mignolet verpflichtet und hegt keine allzu große Erwartungshaltung in Bezug auf Spielanteile am Mersey River.

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Fazit

Nach einem ordentlichen Premierenjahr mit zwei Finalteilnahmen durfte Klopp die Sommertransferperiode nutzen, um seinen Kader nach seinem Geschmack umzugestalten. Die starken Leistungen des LFC mit elf Spielen ohne Niederlage geben dem Ex-Dortmund-Coach bislang recht. Der Kader wurde an die Bedürfnisse angepasst und punktuell sehr sinnvoll verstärkt. Die wackelige Defensive, die Problemzone der vergangenen Saison, scheint zumindest tendenziell gefestigt und verfügt nun über das Spielermaterial, mit der sie sich in naher Zukunft zu einem Meisterschaftskandidaten entwickeln kann. Sollte der Höhenflug der Reds weiter anhalten, könnte Klopp, auch aufgrund seiner guten Verstärkungen, den aus dem Schlaf geküssten Fußballriesen zur ersten Meisterschaft nach 26 Jahren führen. FT gibt die Gesamtnote 2+.

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