Transferzeugnis: Die Noten für RB Leipzig

von Lukas Hörster
3 min.
Mittelfeldmotor Naby Keita @Maxppp

Stolze 50 Millionen Euro gab RB Leipzig im Sommer für Neuzugänge aus. Der Erfolg des Aufsteigers rechtfertigt aus sportlicher Sicht die hohen Investitionen, nach zehn Spieltagen steht man auf Platz zwei. FT nimmt die sieben Einkäufe genau unter die Lupe.

Volltreffer

Naby Keita (RB Salzburg/15 Millionen Euro): Als Königstransfer angepriesen schlug der Mittelfeldmotor tatsächlich gleich voll ein. Bei seinem Ligadebüt gegen Borussia Dortmund sorgte er am zweiten Spieltag mit seinem Siegtreffer in der Schlussminute für den ersten Bundesliga-Dreier der Roten Bullen. Die Partie gegen Werder Bremen (3:1) entschied Keita mit zwei Buden im Alleingang. Bisher rechtfertigt er seine üppige Ablöse auf beeindruckende Art und Weise.

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Timo Werner (VfB Stuttgart/10 Millionen Euro): Beim Vorjahresabstieg des VfB Stuttgart galt der Youngster noch als einer der Sündenböcke. Zu viele Großchancen lasse der U21-Nationalspieler liegen, so der Tenor. In Leipzig änderte sich das rapide. Fünf Treffer und drei Vorlagen brachten Werner zurück in die Spur. Macht der pfeilschnelle Rechtsfuß so weiter, wird er im kommenden Jahr zwangsläufig auch ein Thema für Joachim Löw.

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Verstärkung

Oliver Burke (Nottingham Forrest/15 Millionen Euro): Laut Ralf Rangnick handelt es sich beim Schotten um ein „Naturereignis“: Tatsächlich gab der Offensivmann in seinen erst 167 Bundesligaminuten bereits einen Einblick in seine atemberaubende Athletik und krönte seine temporeichen Auftritte mit einem Treffer und zwei Vorlagen. Legt Burke im mannschaftstaktischen Bereich noch zu, ist er bald ein Kandidat für einen Stammplatz.

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Bernardo (RB Salzburg/6 Millionen Euro): Der Defensivallrounder kam im Sommer vom Schwesternklub aus Salzburg, bei dem er meist im zentralen Mittelfeld eingesetzt wurde. Spielt in Leipzig nun allerdings als inverser Rechtsverteidiger, um den Ausfall von Lukas Klostermann zu kompensieren. Machte seinen Job in sieben Partien mehr als ordentlich, fällt nun allerdings mit einem Meniskusschaden einige Wochen aus.

Mitläufer

Benno Schmitz (RB Salzburg/0,8 Millionen Euro): Für ihn dürfte wiederum der zweite Neuzugang auf der Rechtsverteidigerposition zum Zug kommen. Schmitz kam im Sommer ebenfalls aus Salzburg und stand bisher zweimal in der Startelf von Trainer Ralph Hasenhüttl. Seit seiner schwachen Vorstellung beim 1:1 in Köln, als er bereits zur Halbzeit runter musste, kam kein weiterer Einsatz mehr hinzu. Vom gebürtigen Münchener bekommt man allerdings genau das, was man sich erwartet hatte: Einen soliden Spieler für die Breite des Kaders.

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Enttäuschung

Marius Müller (1. FC K’lautern/1,5 Millionen Euro): Der Keeper war sich bei seiner Entscheidung pro Leipzig bewusst, dass er sich einem Dreikampf mit Fabio Coltorti und dem schlussendlichen Sieger Péter Gulácsi stellen muss. Seit Saisonbeginn teilt Müller sich den Status als Nummer zwei mit Coltorti und kam zweimal für die zweite Mannschaft der Roten Bullen zum Einsatz. Ändert sich an seiner Situation nichts, könnte der 23-Jährige im Winter möglicherweise eine Leihe forcieren.

Kyriakos Papadopoulos (Bayer Leverkusen/1,5 Millionen Euro Leihgebühr): Der international erfahrenste Leipziger spielt bei RB nur eine Nebenrolle. Willy Orban und Marvin Compper bilden in der Innenverteidigung ein Bollwerk, das Hasenhüttl nur ungern auseinanderreißen will. Für den kantigen Griechen bleibt da nur der Platz auf der Bank. Auf einen langfristigen Verbleib in Ostdeutschland wird Papa wohl nicht bestehen, sollte sich an der Situation nichts ändern.

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Fazit

In Leipzig hat man das viele zur Verfügung stehende Geld sinnvoll investiert. Die teuren Transfers wie Keita, Burke, Werner oder Bernardo schlugen allesamt ein. Dass die Schnäppchen wie Müller oder Papadopoulos sich noch nicht so recht eingefunden haben, wiegt da weniger schwer. Ob es mit dem aktuellen Kader allerdings reicht, den Bayern bis zum Ende einen heißen Kampf um den Titel zu liefern, ist fraglich. Dennoch: FT verteilt für ein gelungenes Transferfenster die Note 2-.

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