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Transferzeugnis: Die Noten für Borussia Mönchengladbach

von Lukas Stellmach
4 min.
Christoph Kramer ist ein echter Volltreffer @Maxppp

In der Sommerpause musste Borussia Mönchengladbach wie in den Vorjahren einige Leistungsträger ersetzen. Granit Xhaka spülte 45 Millionen Euro in die Vereinskassen. Harvard Nordtveit wechselte ebenfalls nach England – im Gegensatz zu Xhaka allerdings ablösefrei. Manager Max Eberl war ein weiteres mal auf dem Transfermarkt gefordert. FT stellt das zwischenzeitliche Transferzeugnis aus.

Volltreffer

Christoph Kramer (Bayer 04 Leverkusent/ 15 Millionen Euro): Rückkehrer und Weltmeister Kramer stand bisher in allen Pflichtspielen der Fohlenelf auf dem Platz. Bei Bayer Leverkusen konnte Kramer nicht die Stärken einbringen, die ihn zu Zeiten seiner zweijährigen Leihe in Gladbach bis in die Nationalmannschaft und ins Weltmeisterschaftsfinale brachten. Nun ist Kramer in seiner fußballerischen Heimat zurück und knüpft seit Saisonbeginn an die Leistungen im Trikot der Borussen an. Er ist Leader im defensiven Mittelfeld und überzeugt ebenso kämpferisch wie spielerisch. Den Abgang von Xhaka machte er im Eiltempo vergessen und rechtfertigte die 15 Millionen Euro Ablöse seither. In Gladbach hofft er nun, auch in den Kreis der Nationalelf zurückzukehren. Max Eberl hat mit dem 25-Jährigen die Lücke im defensiven Mittelfeld geschlossen, ohne ein nicht zu berechnendes Risiko einzugehen. Kramer ist der Volltreffer unter den Neuverpflichtungen und wird auch in Zukunft eine wichtige Stütze im Gladbacher Team der nächsten Jahren sein.

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Verstärkung

Tobias Strobl (TSG 1899 Hoffenheim/ ablösefrei): Die Verpflichtung von Tobias Strobl war für manch Borussen-Fan nicht auf den ersten Blick einleuchtend. Der 26-Jährige spielte zwar eine ordentliche Saison in Hoffenheim, doch das Entwicklungspotenzial schien nicht vergleichbar mit den Spielern, die Gladbach in den Transferperioden zuvor an Land zog. Doch Strobl nutzte die Chance in der Vorbereitung und fand sich zu Saisonbeginn, für viele überraschend, in der Startelf wieder. Kein Geringerer als der Shootingstar der vergangenen Saison, Mahmoud Dahoud, musste seinen Platz neben Christoph Kramer zunächst räumen. Strobl überzeugte mit guten Leistungen und wurde lediglich durch einen Muskelfaserriss gestoppt. Nun ist der gebürtige Münchener zurück und gab sein Comeback beim 2:0-Auswärtssieg im Celtic Park in der Champions League. Der variable Mittelfeldspieler kann die Lücke des abgewanderten Havard Nordtveit füllen und ist sowohl im defensiven Mittelfeld als auch auf der Innen- und Außenverteidigerposition einsetzbar.

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Mitläufer

Jannik Vestergaard (SV Werder Bremen/ 12,5 Mio.): Für die Borussia und Vestergaard sollte der Wechsel des zwei Meter-Hünen eine Win-Win-Situation darstellen. Gladbach erhielt einen Innenverteidiger, der fünf Jahre Bundesligaerfahrung vorweisen kann, aber trotzdem mit 24 Jahren verhältnismäßig jung und entwicklungsfähig ist. Für den Dänen stellt die Elf vom Niederrhein den nächsten logischen Entwicklungsschritt dar. Soweit die Erwartungen an die Verpflichtung Vestergaards. Doch zunächst musste sich der Blondschopf mit Teilzeiteinsätzen zufriedengeben. Mittlerweile zeigt er, aber warum ihn die Gladbacher für 12,5 Millionen Euro von der Weser loseisten. Solide Leistungen des zweikampfstarken Innenverteidigers sorgen für aufkeimende Zufriedenheit rund um den Borussia-Park. Die Nachfolge von Martin Stranzl scheint für die nächsten Jahre gesichert, wenn Vestergaard seine Leistungsstärke aus Bremer Zeiten auf den Platz bringt. Neben Stranzl verlor die Fohlenelf mit Martin Hinteregger und Roel Brouwers zwei weitere Innenverteidiger, die allerdings im Gegensatz zum Österreicher wenig Eindruck in der vergangenen Saison hinterließen und dementsprechend leichter zu ersetzen sind. Vestergaard ist ein sinnvoller Transfer, der sowohl kurz- als auch langfristig Sinn ergibt.

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Enttäuschung

Fehlanzeige

Ohne Bewertung

Mamadou Doucouré (Paris St-Germain B/ ablösefrei): Der Franzose kann getrost als der Pechvogel der bisherigen Saison bezeichnet werden. Anfang Juni zog sich das 18-jährige Talent von Paris St. Germain einen Muskelbündelriss zu und fällt voraussichtlich noch bis Ende des Jahres aus. Doucouré gilt als vielversprechend. Die Verpflichtung erscheint anhand des Konzepts von Gladbach nachvollziehbar. Das angebliche Interesse des FC Arsenal im Sommer unterstreicht das Potenzial, des im Kamerun geborenen Verteidigers. Die Borussia ist aufgrund des Alters geduldig. Doucouré wurde nicht als sofortige Verstärkung verpflichtet.

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Lászlo Bénes (MSK Zilina/ 2 Mio.): Als Perspektivspieler gilt auch der slowakische Juniorennationalspieler. Bénes wird bei der Borussia über die zweite Mannschaft an das Profiteam herangeführt. Die höhere Intensität in Deutschland stellt für den 18-Jährigen noch eine zu hohe Hürde da. In Zukunft erhofft man sich vom Linksfuß die Entwicklung, die ihn zu einer Alternative im offensiven Mittelfeld und auf dem linken Flügel macht.

Fazit

Borussia Mönchengladbach hat unter Manager Max Eberl und seiner ihm unterstellten Scoutingabteilung sinnvolle Transfers getätigt. Doch die Verpflichtung eines weiteren Innenverteidigers hätte Sinn ergeben. Da Josip Drmic bisher keine Alternative darstellt, ist der Kader auch in vorderster Reihe sowie im zentralen Mittelfeld aufgrund der aktuellen Verletztensituation etwas dünn besetzt. In Zukunft muss das Ziel aufgrund der dauerhaften Dreifachbelastung der Borussia sein, das Personal auch in der Breite besser aufzustellen. Die getätigten Transfers waren allesamt sinnig, gerade auch in Hinblick auf Perspektive und Entwicklung der Fohlenelf. FT gibt die Gesamtnote 2-.

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