Mit sechs Neuzugängen agierte Manchester City in diesem Sommer verhältnismäßig bescheiden auf dem Transfermarkt. Bruno Zuculini, den City zum Schnäppchenpreis von 2,5 Millionen Euro von Racing Club de Avellaneda verpflichtete, wurde postwendend an den FC Valencia verliehen. Darüber hinaus setzte der englische Meister vor allem auf Erfahrung. FussballTransfers fasst zusammen, ob sich diese Taktik ausgezahlt hat.
Volltreffer
Fehlanzeige
Verstärkung
Frank Lampard (Leihe/New York City): Ein wenig skurril mutete der Wechsel des Routiniers von Manchester City schon an. Der Vertrag des 36-jährigen Mittelfeldstars war bei seinem langjährigen Arbeitgeber Chelsea ausgelaufen und Lampard unterschrieb einen neuen Kontrakt beim New York City FC, der ab kommendem Jahr in der Major League Soccer antritt. Sowohl der NYCFC als auch Manchester City gehören zur City Football Group von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan. So wurde der Neuzugang kurzerhand bis Januar ins Etihad verliehen, um weiter Spielpraxis sammeln zu können. Dort entpuppte sich der 106-fache englische Nationalspieler durchaus als Verstärkung. Vier Tore und vier Vorlagen gelangen ihm bisher in acht Pflichtspielen. Unter anderem traf er beim 1:1 gegen seinen Ex-Klub Chelsea. Auch wenn es für Lampard nicht mehr für 90 Minuten reicht, kann er City auf dem Platz mit seiner immensen Erfahrung und seinem unbändigen Willen immer weiterhelfen.
Fernando (15 Millionen Euro/FC Porto): Unauffällig agiert der Brasilianer, der in seiner Karriere nie für die ‚Seleção‘ auflief, in der defensiven Schaltzentrale. An der Seite von Mittelfeldstar Yaya Touré ist der 27-Jährige der Mann fürs Grobe, arbeitet fürs Team. War Fernando fit, spielte er zumeist auch. Sein zwei Jahre älterer Konkurrent Fernandinho, der optisch auch sein Bruder sein könnte, muss sich derweil mit der Bank begnügen. Insofern etablierte sich der Neuzugang als Stammspieler und erhöht die Möglichkeiten von Coach Pellegrini.
Mitläufer
Bacary Sagna (ablösefrei/FC Arsenal): Nach sieben Jahren bei den ‚Gunners‘ suchte der Rechtsverteidiger eine neue Herausforderung. So zog es den 41-fachen französischen Nationalspieler in den Norden Richtung Manchester. Fuß fassen konnte der 31-Jährige beim englischen Meister bisher jedoch kaum. Vier Saisonspiele durfte er erst absolvieren. In der Regel erhält Publikumsliebling Pablo Zabaleta den Vorzug vor dem Franzosen mit senegalesischem Pass.
Enttäuschung
Eliaquim Mangala (53,8 Mio./FC Porto): Zwischenzeitlich bereits als teuerster Verteidiger der Welt betitelt, herrscht noch immer ein Stück weit Unklarheit, was der französische Nationalspieler die ‚Citizens‘ letztlich tatsächlich gekostet hat. 56,67 Prozent der Transferrechte am 23-jähriigen Innenverteidiger sicherten sich die ‚Skyblues‘ im Sommer für 30,5 Millionen Euro. Da in England allerdings das Teilhabe-Modell bei einem Spielertransfer nicht rechtens ist, ist davon auszugehen, dass City auch die übrigen 42,33 Prozent (23,3 Millionen Euro) von der Investmentfirma Doyen Sports erwerben musste. Mit insgesamt 53,8 Millionen Euro ist Mangala demzufolge der teuerste Abwehrspieler der Fußballgeschichte. Diesen Status rechtfertigen konnte der Franzose bei seinem neuen Klub bislang jedoch noch nicht. Erst fünf von elf Spielen absolvierte Mangala und auch in der Champions League kam er nur einmal zum Einsatz. Wirklich überzeugen konnte der athletische Verteidiger Trainer Pellegrini dabei offenbar nicht. Immer wieder erhält Altstar Martin Demichelis den Vorzug vor dem teuren Neuzugang.
Ohne Bewertung
Willy Caballero (8 Millionen/FC Málaga): Nach seinen herausragenden Leistungen in der Champions League-Saison 2012/13 holte Trainer Manuel Pellegrini seinen Ex-Torhüter von Málaga nach Manchester. Mehr als der Posten als Backup des gesetzten Joe Hart ist für den 33-Jährigen bislang aber nicht drin. Fraglich, ob sich daran etwas ändert.
Fazit
76,8 Millionen Euro gab Manchester City in dieser Transferperiode für neues Spielermaterial aus. Mit 68,8 Millionen ging der Löwenanteil an den FC Porto, dem man abermals für seine kluge Transferpolitik auf die Schulter klopfen muss. Die City-Verantwortlichen hielten sich im vergangenen Sommer auf dem Markt recht moderat zurück – vor allem aufgrund der von der FIFA verhängten Restriktionen. Das Ergebnis fällt durchwachsen aus. Dass Lampard via Leihe geholt wurde, ist durchaus als Coup zu verbuchen, ebenso wie Fernando, der die Defensivzentrale für 15 Millionen verstärkt. Die beiden Franzosen Sagna und Mangala hingegen müssen ihre Verpflichtungen erst noch rechtfertigen. Allen voran der 23-jährige Innenverteidiger enttäuschte bislang. Zu denken geben sollte den Verantwortlichen der ‚Skyblues‘ aber auch die Altersstruktur des Kaders. 28,9 Jahre beträgt das Durchschnittsalter. Nemanja Nastasic (21), der im Winter voraussichtlich auch noch abgegebener werden soll, und Mangala (23) sind die einzigen Akteure unter 25. Frischer Wind muss her.
*Weitere FT-Zwischenzeugnisse:
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