Sommertransfers: Die Noten für den Hamburger SV

von Andre Oechsner
3 min.
Emir Spahic und Aaron Hunt verstärkten den HSV-Kader @Maxppp

Nach der verkorksten vergangenen Saison hielt man sich beim Hamburger SV eher bedeckt. Cheftrainer Bruno Labbadia legte vor der Saison kein konkretes Saisonziel fest. Seine Spieler sollen mit der Leidenschaft der letzten Spiele in die neue Saison gehen, hieß es. Derzeit rangiert der HSV auf Tabellenplatz elf. FussballTransfers nimmt die Sommereinkäufe von Peter Knäbel genauer unter die Lupe.

Volltreffer

Fehlanzeige

Verstärkung

Emir Spahic (vereinslos/ablösefrei): Der Bosnier verlieh der wackelnden und verunsicherten Abwehr des HSV wieder Stabilität. Spahic gewinnt mehr Zweikämpfe als sein Vorgänger Heiko Westermann, wirkt insgesamt deutlich robuster. Mit seiner offensiven Spielweise unterband der Innenverteidiger im Durchschnitt alle fünf Minuten einen gegnerischen Angriff. Auch bei Standards lässt der 35-jährige Routinier nichts anbrennen, überzeugt durch seine enorme Kopfballstärke.

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Aaron Hunt (VfL Wolfsburg/3 Mio.): Als Zehner zieht der 29-Jährige die Fäden im offensiven Spiel der Hamburger und sorgt auch über die Außen für Gefahr. Mit seiner kämpferischen Spielweise und seinen technischen Fähigkeiten belebt er die Offensive der ‚Rothosen‘ enorm. Von der offensiven Zentrale aus füttert er die Angreifer häufig mit sehenswerten Pässen und Flanken.

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Mitläufer

Michael Gregoritsch (VfL Bochum/3 Mio.): Als Hamburgs „neuer Calhanoglu“ wurde er angepriesen. Bis auf seinen 1:0-Siegtreffer im Spiel beim FC Ingolstadt war von dem Können des 21-jährigen Österreichers wenig zu sehen. Sportchef Peter Knäbel hingegen schwört auf sein neues Juwel: „Er hat etwas, das wir auf dem Markt so nicht gesehen haben. Wir geben ihm aber auch die Zeit, die er braucht.

Albin Ekdal (Cagliari Calcio/4,5 Mio.): Der zentrale Mittelfeldspieler wollte der erste Schwede beim HSV sein, der den Durchbruch schafft. Gerade, als er sich leistungsmäßig auf dem aufsteigenden Ast befand, warf ihn eine Oberschenkelverletzung im Training wieder zurück. Als Box-to-Box-Spieler sollte er in Hamburg das Verbindungsstück zwischen Offensive und Defensive darstellen. Sollte er wieder auf das Niveau vor seiner Verletzung kommen, wird er den Hamburgern weiterhelfen.

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Sven Schipplock (TSG Hoffenheim/2,5 Mio.): Bisher kommt der Neuzugang bei den ‚Rothosen‘ nicht in Fahrt. In den ersten drei Spielen noch als Angreifer gesetzt, schmorte der 25-Jährige in den vergangenen fünf Bundesligaspielen überwiegend auf der Bank – kam nur auf zwei Einwechslungen mit knapp 20 Minuten Spielzeit. Schipplock, der als Vollgasfußballer bekannt ist, wird sich in nächster Zeit vorerst über seine Trainingsleistungen für mehr Einsätze empfehlen müssen.

Enttäuschung

Gotoku Sakai (VfB Stuttgart/700.000): Er galt als Wunschspieler von Coach Labaddia. Bislang stand der Japaner noch keine einzige Minute in der Bundesliga auf dem Platz. Sakai sollte auf die Außenverteidiger Matthias Ostrzolek und Dennis Diekmeier Druck ausüben – bislang hinkt der gebürtige New Yorker weit hinterher. „Er hat eine herausragende Technik. Wir arbeiten daran, dass er sich noch mehr traut. In ihm steckt nämlich viel Potenzial“, betont Labaddia. Dass Sakai mit der japanischen Nationalmannschaft (Sakai gilt dort als Bankdrücker) auf Länderspielreise geht, dürfte dem Rechtsfuß im Kampf um einen Platz in der Startelf keinen Vorteil verschaffen.

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Fazit

Außer Spahic und Hunt konnte sich bislang kein Neuzugang beim HSV in den Vordergrund spielen. Potenzial ist aber definitiv vorhanden. Gregoritsch, Ekdal und Schipplock haben bei ihren vergangenen Stationen bewiesen, dass sie wichtige Eckpfeiler einer Mannschaft sein können – bislang fehlt aber die Durchschlagskraft. Einzig und allein Sorgenkind Sakai kommt nicht in Tritt und hinkt den Erwartungen weit hinterher. FussballTransfers vergibt die Gesamtnote 3,5.





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