Sommertransfers: Die Noten für Schalke 04

von Lukas Hörster
3 min.
Spaß am Spiel: Johannes Geis (Mitte) ist bisher ein Volltreffer @Maxppp

Der FC Schalke 04 ist prima in die laufende Spielzeit gestartet. Souveränes Weiterkommen im Pokal in Duisburg, Platz 3 mit 16 Punkten nach sieben Bundesligaspielen und zwei Siege zum Start der Europa League-Gruppenphase. Dazu erst fünf Gegentore in allen Wettbewerben zusammen. Welchen Anteil die Neuzugänge an der guten Laune auf Schalke haben, beleuchtet FussballTransfers im nächsten Teil des Transferchecks.

Volltreffer

Johannes Geis (Mainz 05/11 Mio.): Der defensive Mittelfeldspieler wurde von Manager Horst Heldt trotz seiner damals erst 21 Jahre als neuer Kopf im Mittelfeld der ‚Königsblauen‘ verpflichtet. In diese Rolle ist der Blondschopf schnell hineingewachsen und glänzt neben seinen strategischen Fähigkeiten (im Schnitt 70 Ballkontakte pro Spiel/Topwert bei Schalke) auch mit Zweikampfhärte und messerscharfen Standards. So stehen für Geis in insgesamt zehn Pflichtspielen schon sechs Scorerpunkte zu Buche. Wie wertvoll Geis für Trainer André Breitenreiter ist, belegt auch die Tatsache, dass er in sämtlichen Partien dieser Saison in der Startelf stand. Ausgewechselt wurde er nur, wenn die Spiele – wie gegen Duisburg, Nikosia oder Tripolis – bereits entschieden waren.

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Verstärkung

Sascha Riether (SC Freiburg/ablösefrei): Mit Argwohn schauten die Schalker Fans im Juli auf die Verpflichtung des 32-jährigen Riethers, der selbst beim Zweitligisten SC Freiburg keine Zukunft zu haben schien. Doch Breitenreiter vertraut dem von ihm explizit geforderten erfahrenen Rechtsverteidiger, der seine Sache bisher ausgezeichnet erledigt. Völlig unaufgeregt verstärkt er in Rotation mit dem zweiten Neuzugang auf dieser Position, Junior Caiçara, die Schalker Hintermannschaft und bereitete gegen Asteras Tripolis mit einer maßgenauen Flanke das 1:0 durch Franco di Santo vor. Insgesamt übertrifft der Deutsche Meister von 2009 somit die an ihn gestellten Erwartungen, zumal er keinen Cent Ablöse kostete.

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Mitläufer

Junior Caiçara (Ludogorets Razgrad/4,5 Mio.): Gemessen an seiner Ablöse ist der Brasilianer eine Kategorie tiefer einzustufen als Riether. Besonders beim glücklichen Sieg in Stuttgart (1:0) sah er gegen seinen schnellen Gegenspieler Filip Kostic kein Land. Zudem wird vermehrt Kritik an seiner Flankenqualität laut. Zwar verspürt Caiçara einen gewissen Offensivdrang, doch noch steht er ohne Torbeteiligung in der laufenden Saison da. Dennoch wird man dem 26-Jährigen die nötige Zeit geben – der Sprung aus Bulgarien in die Bundesliga fällt ihm noch recht schwer.

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Franco di Santo (Werder Bremen/6 Mio): Ohne seine drei Buden gegen Tripolis wäre di Santo eher ein Kandidat für die Rubrik ‚Enttäuschung‘ gewesen. Nach seinem Debüttreffer im Pokal entwickelte er bei seinen folgenden acht Einsätzen in Liga und Europa League zu wenig Torgefahr für einen Mittelstürmer. Nach seiner erfolgreichen Vorsaison erwartet man auf Schalke vom 26-jährigen Argentinier eine sofortige Verstärkung der jungen Mannschaft. Dieser Anforderung ist er bisher noch nicht gerecht geworden. Coach Breitenreiter scheint dennoch zufrieden mit den Leistungen des „total positiven Typen“.

Enttäuschung

Fehlanzeige

Ohne Bewertung: Alexander Nübel (SC Paderborn/Torwart)

Fazit

Der derzeitige Lauf der Schalker ist nicht zwingend auf Horst Heldts Transferpolitik zurückzuführen. Abgesehen von Johannes Geis sind die Neuzugänge noch keine Schlüsselfaktoren für den aktuellen Erfolg. Viel mehr sind es bewährte Kräfte wie Joel Matip, Roman Neustädter oder Ralf Fährmann, die den nächsten Schritt ihrer Entwicklung gehen und somit einen Schatten werfen, in dem sich die Ausnahmetalente Goretzka, Sané, Meyer & Co. ungestört entwickeln können. Außerdem hat es Breitenreiter geschafft, die Defensive zu stärken ohne im Angriff zu viel Kreativität zu verlieren. Riether, Caiçara und di Santo sind bisher Rotationsspieler, die auf der Welle des derzeitigen Erfolgs mitschwimmen dürfen. Hauptverantwortlich dafür sind drei der vier Neuzugänge nicht. FT gibt die Gesamtnote 3.

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