Transferzeugnis SV Werder: Schuld haben andere

von Tobias Feldhoff
2 min.
Jiri Pavlenka überzeugt bei Werder @Maxppp

Nach elf Spieltagen steht der SV Werder noch immer ohne Sieg da. Die Schuld bei den Neuzugängen zu suchen, wäre allerdings fahrlässig. Dennoch ist Sportchef Frank Baumann ein großer Fehler anzukreiden. FT hat die Transferpolitik der Bremer genau unter die Lupe genommen.

Volltreffer

Fehlanzeige

Verstärkung

Jiri Pavlenka (Slavia Prag/3 Mio.): Der freie Fall der Bremer ist zuallerletzt an dem neuen Schlussmann festzumachen. Mit guten bis sehr guten Leistungen sorgt Pavlenka dafür, dass die Bremer zumindest defensiv bundesligatauglich sind. Die vom Großteil der Fans kritisch beäugte Maßnahme, Publikumsliebling Wiedwald hinauszukomplimentieren, hat sich nicht als falsch herausgestellt.

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Mitläufer

Ludwig Augustinsson (FC Kopenhagen/4,5 Mio.): Auch wenn der Schwede im Werder-Trikot bislang nicht an seine Galavorstellungen aus der Champions League anknüpfen kann, ist er im Vergleich zu Vorgänger (Santiago) García zumindest keine Verschlechterung. Am Stellungsspiel bei langen Bällen muss Augustinsson aber noch arbeiten. Abgesehen davon bringt er alle Voraussetzungen für einen starken Bundesligaspieler mit.

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Ishak Belfodil (Standard Lüttich/650.000 Leihgebühr): Der Algerier, der sich eigentlich als Zehner sieht, musste wochenlang den Alleinunterhalter im Sturmzentrum mimen. Und Belfodil erfüllte seine Aufgabe keinesfalls schlecht. Der 25-Jährige machte viele Bälle fest und ging erfolgreich ins Dribbling, erhielt aber aufgrund der defensiven Ausrichtung unter Nouri kaum Unterstützung. Die Hoffnung, dass der Rechtsfuß, der in seinem Bewegungsablauf an seinen prominenten Vorgänger Pizarro erinnert, irgendwann seine durchaus vorhandenen Qualitäten ausspielen wird, lebt an der Weser.

Enttäuschung

Jérôme Gondorf (SV Darmstadt 98/1,2 Mio.): Als abstiegskampferprobte Kader-Ergänzung war der Rechtsfuß gekommen, doch bislang bleibt er deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zuletzt war Gondorf komplett außen vor, was nicht hauptsächlich ein seiner zwischenzeitlichen Schulterverletzung lag. Delaney, Junuzovic, Bargfrede und Eggestein stehen im Mittelfeld-Ranking allesamt vor dem Ex-Darmstädter, der auch bei seinen wenigen Einsätzen kaum in Erscheinung trat.

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Ohne Bewertung

Yuning Zhang (West Bromwich/300.000 Leihgebühr): Viele orakelten schon vor der Saison, dass Zhang eher als Werbegag zu verstehen ist, um die Möglichkeiten auf dem chinesischen Markt zu erweitern. Und genau das scheint sich zu bewahrheiten, auch wenn der Angreifer in der Saisonvorbereitung durchaus positive Ansätze zeigte. Eine Enttäuschung ist er dennoch nicht, denn er liefert bislang das, was die meisten ohnehin erwartet hatten.

Fazit

Die Einkaufspolitik der Bremer ist nicht Ursache der aktuellen Krise. Abgesehen von Gondorf und mit Abstrichen Augustinsson bleibt keiner der Neuen hinter den Erwartungen zurück. Der Fehler von Baumann und Co. lag vielmehr darin, keinen Kreativspieler zu holen. Ein Versäumnis, dass sich die Verantwortlichen ankreiden lassen müssen. Deshalb gibt FT trotz des krassen Fehlstarts die Note 4.

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