Sommertransfers: Die Noten für Hertha BSC

von Andre Oechsner
3 min.
Hertha BSC hat sich prominent verstärkt @Maxppp

Bei Hertha BSC setzte man im Sommer auf Kontinuität. Mit nur vier externen Neuzugängen waren die Hauptstädter die Mannschaft, die in der Bundesliga am wenigsten auf dem Sommertransfermarkt aktiv war. Derzeit belegt die Hertha den sechsten Tabellenplatz – die Vereinsverantwortlichen dürften also mit dem eingeschlagenen Weg zufrieden sein. FussballTransfers begutachtet die von Sportchef Michael Preetz getätigten Neuverpflichtungen.

Volltreffer

Vladimír Darida (SC Freiburg/3,8 Mio.): Mit knapp vier Millionen Euro Ablöse war der 25-jährige Tscheche der Toptransfer von Michael Preetz. Schon nach wenigen Spielen mauserte sich er sich zum absoluten Führungsspieler im Berliner Mittelfeld. Als Dauerbrenner stand Darida in allen Ligaspielen über die volle Distanz auf dem Rasen. Der Rechtsfuß spielt meist den soliden, ruhigen Ball, liegt daher mit 79,5% Passquote weit über dem Durchschnitt der Hertha. Cheftrainer Pal Dárdai ließ ihn aufgrund seiner Ballsicherheit auch schon den defensiveren Part spielen. Denn zusätzlich verfügt Darida über eine hervorragende Spielverlagerung. „Darida ist genau der Spieler, den wir gebraucht haben“, so Preetz.

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Verstärkung

Vedad Ibisevic (VfB Stuttgart/Leihe): Erst kurz vor Ende des Transferfensters schnappte sich die ‚Alte Dame‘ den Bosnier. Mit seinem Doppelpack gegen den 1. FC Köln (2:0) sicherte er der Hertha drei wichtige Punkte, um den Anschluss nach vorne halten zu können. Im Sturmzentrum findet der 66-fache bosnische Nationalspieler langsam zu alter Stärke zurück. Vor allem seine Kopfballstärke und seine Abschlussqualitäten in Eins-gegen-Eins-Situationen ließen den Knipser schnell zur einer echten Verstärkung für die Berliner Offensive werden.

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Mitchell Weiser (Bayern München/ablösefrei): Obwohl sich Weiser in der Vorbereitung am Knie verletzte, gelang ihm nach seiner Genesung der Sprung in die Startelf. Dank seiner beachtlichen Schnelligkeit und der guten Technik ist er auf der rechten Seite der Viererkette nicht mehr wegzudenken. Seine Vorstöße sind beim Gegner gefürchtet. Zudem stellt der 21-Jährige unter Beweis, dass er ein harter Hund ist: Seit geraumer Zeit spielt er mit gebrochenem Zeh.

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Mitläufer

Niklas Stark (1. FC Nürnberg/ 3 Mio.): Genau wie Mannschaftskollege Ibisevic stieß der gebürtige Franke erst kurz vor Ende der Wechselfrist zu den Berlinern. Vor der Verletzung von Innenverteidiger Sebastian Langkamp kam der U19-Europameister nur auf zwei Kurzeinsätze. In den Spielen gegen den 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt (1:1) stand Stark dann jeweils über 90 Minuten auf dem Platz. Mit guten Leistungen bedankte sich der schlaksige 1,90-Mann für das Vertrauen des Trainers. Sollte er in den nächsten Spielen weiter überzeugen, könnte es für Langkamp schwierig werden, den Jungspund wieder zu verdrängen.

Enttäuschung

Fehlanzeige

Fazit

Wir wollen uns von den Abstiegsplätzen fernhalten“, kündigte Preetz vor der Saison an. Mit Platz sechs in der Tabelle ist dies den Haupstädtern bislang gut gelungen. Mit den Neuzugängen können die Verantwortlichen zufrieden sein. Nicht mehr wegzudenken ist der neue Mittelfeld-Regisseur Darida. Im Angriff lauert Ibisevic darauf, als Knipser weitere Tore zu erzielen. In der Viererkette macht der junge Weiser, der eigentlich als Offensivspieler gekommen war, bisher einen abgeklärten Job. Auch der vom Verletzungspech von Langkamp profitierende Stark kommt so langsam in Fahrt. Sollte Coach Dárdai weiterhin auf den 20-Jährigen setzen, könnte er der neue Fels in der Brandung werden. FT gibt die Gesamtnote 2.




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