Paris St. Germain geht als Titelverteidiger in die Saison in der Champions League. Der Kader hat nur wenig Veränderungen erfahren. Trotzdem flossen über 100 Millionen Euro in zwei Neuzugänge.

Lucas Chevalier (23) – Note 4
Die Verpflichtung von Lucas Chevalier wurde bei Paris St. Germain zum Politikum. Trainer Luis Enrique pochte auf einen neuen Torhüter, da ihm Gianluigi Donnarumma (26) vor allem mit dem Ball am Fuß nicht gut genug schien und sich die Vertragsverhandlungen obendrein als langwierig erwiesen. Für 40 Millionen Euro kam also Lucas Chevalier vom OSC Lille und Donnarumma flüchtete zu Manchester City. Chevalier hat seinen Status als Nummer eins sofort gefestigt und zeigte durchaus bereits, warum Enrique ihn unbedingt haben wollte.
Gegen Olympique Marseille (0:1) verschuldete der Franzose das Gegentor, gestern hagelte es gegen Racing Straßburg (3:3) drei Gegentreffer. Noch ist also etwas Luft nach oben. Maxime Barbaud von der FT-Partnerseite Foot Mercato schätzt den Start des Keepers wie folgt ein: „Chevalier fehlt es an Autorität. Der Anzug scheint noch ein wenig zu groß für ihn zu sein. Er ist zu schüchtern, um seine Abwehr anzuführen. Er schafft es zwar, einige entscheidende und spektakuläre Paraden zu zeigen, aber er ist immer noch zu unbeständig.“
Ilya Zabarnyi (23) – Note 3,5
Der Toptransfer von PSG war Ilya Zabarnyi, den sich der Scheichklub stolze 63 Millionen Euro kosten ließ. Der Ukrainer setzt sich in der qualitativ stark besetzten Innenverteidigung nur zum Teil gegen Kapitän Marquinhos (31) durch und ist noch nicht immer gesetzt. Gegen AJ Auxerre (2:0) gelang Zabarnyi Ende September sein erster Treffer für sein neues Team. Durch den teuersten Neuzugang des Sommers wirkt die PSG-Defensive noch nicht unbedingt stabiler, im bisherigen Saisonverlauf kassierte das Team zu viele Gegentreffer.
FT-Korrespondent Barbaud schätzt die Situation so ein: „Zu Beginn der Saison war er körperlich etwas im Rückstand. Er ist groß und stark, aber im Kopfballspiel noch nicht dominant. Gegen den FC Barcelona hat er gut gespielt, aber es fehlt ihm an Konstanz.“
Weiter Europas Elite
Als amtierender Sieger der Königsklasse muss in dieser Saison erst einmal jemand an PSG vorbei – und das dürfte schwer werden, auch wenn die Neuzugänge noch Zeit benötigen. Gegen Atalanta Bergamo (4:0) und den FC Barcelona (2:1) bewiesen die Franzosen bereits, dass das Triple in dieser Saison ein absolut realistisches Ziel ist. In der in den vergangenen Jahren konkurrenzlosen heimischen Liga konnte der Hauptstadtklub bisher „nur“ fünf von acht Spielen gewinnen, noch muss sich das Team also etwas eingrooven. Gelingt dies, werden Ousmane Dembélé (28) & Co. nur schwer schlagbar sein.
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