TSG Hoffenheim: Das sind die Transferpläne im Winter

von Jochen Hunold
5 min.
Steht bei Inter Mailand auf dem Abstellgleis: Zdravko Kuzmanovic @Maxppp

Nachdem die Hoffenheimer den Absturz in die Zweitklassigkeit in der Saison 2013/14 so gerade noch entrinnen konnte, zeigt die Entwicklung der Kraichgauer seitdem stetig nach oben. Am Ende der laufenden Saison könnten die Leistungen des Bundesligisten sogar mit einem Startplatz für das internationale Geschäft belohnt werden. Für Manager Rosen Grund genug, die Mannschaft weiter zu verstärken. Dennoch hat der 35-Jährige auch knapp zwei Jahre nach seiner Amtsübernahme noch mit Altlasten zu kämpfen, die ihm seine Vorgänger hinterlassen haben. FussballTransfers blickt auf die Transferpläne von 1899 Hoffenheim.

Als neutraler Fußballfan weiß man nicht so recht, was man von der TSG 1899 Hoffenheim halten soll. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga konnten sich die Kraichgauer mit atemberaubenden Offensivfußball die Herbstmeisterschaft sichern. Durch die zahlreichen Wechsel auf dem Trainer- und Managerposten wurde der vermeintliche Retortenklub nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung zum ‚Chaos-Klub‘ degradiert, sondern auch sportlich lief es schlecht, sodass sich der Verein erst am letzten Spieltag der Saison 2013/2014 mit Mühe und Not den Klassenerhalt sichern konnten.

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Seitdem Trainer Markus Gisdol und Manager Alexander Rosen das Ruder übernommen haben, geht es wieder bergauf. In der letzten Saison belegte der ‚Dorfklub‘ einen Platz im sicheren Tabellenmittelfeld, in dieser Saison könnten sich die ‚Blau-Weißen‘ mit ein wenig Glück sogar für das internationale Geschäft qualifizieren. „Tatsächlich ist hier in relativ kurzer Zeit viel entstanden. Berücksichtigt man den April 2013 als Ausgangspunkt, dann konnte man nicht davon ausgehen, dass wir heute so dastehen. Was in dieser Zeit bewegt wurde, ist außergewöhnlich“, fasste Rosen die sportliche Entwicklung zusammen.

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Obwohl die Hoffenheimer in den letzten eineinhalb Jahren wieder vermehrt auf junge, entwicklungsfähige Spieler gesetzt haben, die idealerweise aus dem eigenen Nachwuchs stammen, wollte Manager Rosen nicht ausschließen, dass die TSG im Winter auf dem Transfermarkt aktiv wird. „Nageln Sie mich bitte nicht fest, denn in diesem Geschäft kann sich die Situation manchmal von einem Tag auf den anderen verändern“, sagte der 35-Jährige. Allerdings wird es für den gebürtigen Augsburger auch in dieser Transferperiode in erster Linie wieder darum gehen, Spieler zu verkaufen, die nicht mehr gebraucht werden.

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Zwei Spieler schon weg – Modeste & Hamad auf dem Sprung

Bereits vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Stürmer Knowledge Musona für 500.000 Euro zu KV Oostende wechselt und dort einen Vertrag bis 2017 unterschreibt. Der 24-Jährige kam im Sommer 2011 für 1,5 Millionen Euro von den Kaizer Chiefs in den Kraichgau, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Aus diesem Grund wurde der aus Simbabwe stammende Angreifer in den vergangenen Spielzeiten an den FC Augsburg und zurück nach Südafrika verliehen. Mit dem Wechsel von Patrick Schorr, der bis zum Ende der Saison an den FSV Frankfurt verliehen wird, wurde auch schon der zweite Abgang als perfekt vermeldet.

Angeblich könnte neben Musona ein weiterer Stürmer dem Verein den Rücken kehren. Nach Medienberichten ist der Hamburger SV, der mit neun Treffern die schwächste Offensive aller Bundesligisten besitzt, an einer Verpflichtung des Franzosen Anthony Modeste interessiert. Der Klub von Mäzen Dietmar Hopp verpflichtete den 26-Jährigen im Sommer 2013 und musste dafür drei Millionen Euro an Girondins Bordeaux überweisen. In der laufenden Saison kommt der ehemalige Jugendnationalspieler immerhin auf 13 Pflichtspiele, in denen er sechs Tore erzielen konnte. Da die Hoffenheimer mit Modeste, Adam Szalai und Sven Schipplock über drei Stürmer auf ähnlichem Niveau verfügen, konnte er sich bislang keinen alleinigen Stammplatz erkämpfen. Auch Klubs aus der Premier League sollen Interesse signalisieren.

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Mit Jiloan Hamad steht ein weiterer Offensivspieler vorm Absprung beim Bundesligisten. Der schwedische Nationalspieler wechselte er im vergangenen Winter ablösefrei von Malmö FF zu 1899. In der laufenden Spielzeit stand der Rechtsaußen aber nur 14 Minuten auf dem Platz. „Ich brauche irgendwann Spielzeit. Wenn im Winter ein interessanter Verein kommt, müssen wir darüber reden, was das Beste für alle ist“, so Hamad. Vereine aus der Schweiz, der Türkei und den Niederlanden sollen den Rechtsaußen auf dem Zettel haben.

Kuzmanovic & Kaderabek im Fokus – Strobl soll verlängern

In puncto Neuzugänge haben die Sinsheimer angeblich ihre Fühler nach Zdravko Kuzmanovic ausgestreckt. Der 27-Jährige kennt die Bundesliga aus seiner Zeit in Stuttgart. Nachdem er bei den Schwaben seinen Stammplatz verloren hatte, wechselte er im Anfang 2013 für 1,2 Millionen Euro zu Inter Mailand. Dort konnte sich der Serbe in der laufenden Saison nach einem schwachen Saisonstart sogar einen Platz in der Startelf erkämpfen. Dennoch darf der Mittelfeldspieler den Verein im Winter verlassen, weil die Mailänder nach den Verpflichtungen von Lukas Podolski und Xherdan Shaqiri Platz im Kader schaffen wollen. Auch der Hamburger SV gilt als Interessent.

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Als weiterer Zugang wird der tschechische Rechtsverteidiger Pavel Kaderabek von Sparta Prag gehandelt. „Dies ist ein Klub, zu dem ich gerne wechseln würde. Sie haben Ambitionen, sich für Europa zu qualifizieren. Wenn ein gutes Angebot käme, würde ich nicht zögern“, schwärmt der 22-jährige von Hoffenheim. Der Nationalspieler stammt aus der Prager Jugend und absolvierte in der aktuellen Spielzeit bislang 28 Pflichtspiele, in denen er sechs Tore vorbereiten konnte. Das Talent dürfte allerdings nicht günstig werden, da sein Vertrag noch bis 2018 gültig ist.

Eine weitere Baustelle für Manager Rosen ist die Vertragsverlängerung mit Tobias Strobl. Es heißt, die TSG will das bis 2016 datierte Arbeitspapier des Defensivspezialisten vorzeitig verlängern, um mindestens zwei Jahre. Selbstverständlich soll auch das Gehalt des 24-Jährigen gemäß den gezeigten Leistungen und dem gehobenen Stellenwert innerhalb der Mannschaft angepasst werden. „Da gibt es nichts Neues. Ich habe noch bis 2016 Vertrag und mache mir noch gar keinen Kopf. Wir spielen mal das Halbjahr zu Ende, und dann schauen wir weiter. Ich habe Zeit und mache mir keinen Druck“, lässt sich Strobl gegenüber dem ‚kicker‘ nicht aus der Ruhe bringen.




Die Transferpläne der Bundesligisten:

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