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Borussia Dortmund: Tuchels Wunschelf für die Saison 2016/17

von Remo Schatz
3 min.
Thomas Tuchel soll noch lange beim BVB bleiben @Maxppp

Borussia Dortmund hat den größten Umbruch der jüngeren Vereinsgeschichte vollzogen. Alles in allem tätigte der BVB zehn – wenn man die Verpflichtungen von André Schürrle schon mit einbezieht – elf Transfers. Thomas Tuchel steht nun vor der komplizierten Aufgabe, aus den vielen neuen Spielern eine funktionierende Einheit zu formen.

Wer ist gekommen?

Borussia Dortmund hat vor allem Spieler mit ausgezeichneter Perspektive verpflichtet. Bereits im Februar wurde Mikel Merino von CA Ossasuna unter Vertrag genommen. Es folgten bis zur EM in Frankreich der spätere Europameister Raphaël Guerreiro, Emre Mor, Marc Bartra, Sebastian Rode und Ousmane Dembélé sowie am heutigen Donnerstag Mario Götze. Die besten Chancen auf einen sofortigen Stammplatz hat das Trio Bartra, Rode und Dembélé. Bartra wird die Rolle von Mats Hummels einnehmen. Die Spielweise des 25-jährigen Spaniers ähnelt frappierend der des deutschen Nationalspielers. Im Verbund mit Zweikämpfer Sokratis könnte der La Masia-Schüler Hummels vergessen machen.

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Rode wird in Dortmund als verspäteter Erbe von Sebastian Kehl gesehen. Ein laufstarker und robuster Balleroberer, der seinem Nebenmann Julian Weigl Sicherheit geben soll. Bei den bisherigen vier Testspielen stand der frühere Münchener dreimal in der Startaufstellung und wusste zu überzeugen. In Stile von Xabi Alonso ließ er sich bei Ballbesitz oft auf die Libero-Position fallen und war der erste Aufbauspieler. Guerreiro wurde verpflichtet, um Druck auf Marcel Schmelzer aufzubauen. Dass der Europameister den Platzhirsch direkt verdrängen wird, ist unwahrscheinlich. Zumal der 22-Jährige nur eine verkürzte Vorbereitung absolvieren wird und das Tuchel’sche System vor allem für den Linksverteidiger sehr anspruchsvoll ist.

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Die besten Startplatzchancen hat Königstransfer Dembélé, den zahlreiche Topklubs gerne unter Vertrag genommen hätten. Der Franzose erzielte direkt beim ersten Testspiel gegen den SpVgg Erkenschwick (5:2) das erste BVB-Saisontor. Während Tuchel ihn bei den ersten drei Spielen jeweils die erste Hälfte einsetze, wurde die Belastung beim 0:1 gegen 1860 München gesteigert und Dembélé verließ erst in der 65. Minute das Spielfeld. Das 19-jährige Supertalent begeistert mit seiner trickreichen Spielweise und seinen technisch hochwertigen Tempodribblings.

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Von Götze soll Tuchel weit weniger begeistert sein. Wie aus dem Umfeld der Borussia zu hören war, forcierte vor allem die Vereinsführung die Rückkehr des Eigengewächses. Dass der Offensivspieler, der sich in Frankreich außer Form und körperlich nicht auf Topniveau präsentierte, bei Fitnessfan Tuchel sofortige Chancen auf einen Stammplatz hat, ist eher unwahrscheinlich.

Wer könnte noch kommen?

Kaum eine Frage ist leichter zu beantworten: Nach der heutigen Verpflichtung von Mario Götze steht lediglich der Transfer von André Schürrle noch aus. Dem Vernehmen nach herrscht nur noch bei der Höhe der Bonuszahlungen Uneinigkeit. Fraglich ist allerdings, wie Tuchel mit dem Weltmeister plant. Der Übungsleiter hat den Schürrle-Transfer auch gegen innere Widerstände durchgeboxt. Dass der designierte neue Rekordtransfer daher zunächst auf der Bank Platz nimmt, ist eher ausgeschlossen. Eine Möglichkeit wäre, dass er die Linksaußen-Position übernimmt und Marco Reus – sobald er wieder fit ist – in die Zentrale rückt. Sollte Reus bis zum Saisonstart nicht völlig genesen sein, könnten auch Shinji Kagawa oder Gonzalo Castro auf der zentralen offensiven Mittelfeldposition auflaufen.

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Fazit

Für Tuchel ist es „ein riskanter“ Weg, für BVB-Chef Hans-Joachim Watzke ein „ambitioniertes Unterfangen“. Fakt ist: Dortmund hat herausragende Spieler unter Vertrag genommen. Sollten alle Neue sofort funktionieren, muss man sich um die Borussia keine Sorgen machen. Benötigen jedoch Schlüsselspieler wie Bartra oder Dembélé auf Wettkampfniveau doch eine längere Eingewöhnungsphase, könnten die ‚Schwarz-Gelben‘ Probleme bekommen. Darüber hinaus wird es spannend zu sehen, ob Schürrle und Götze die hohen Erwartungen, die nicht zuletzt durch die knackigen Ablösesummen entstehen, erfüllen und in Dortmund einen erfolgreichen Karriere-Neustart hinlegen können.

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