Nach einer Horrorsaison und dem Verpassen der internationalen Wettbewerbe stand im Sommer bei RB Leipzig ein großer Umbruch an. Die jungen Neuzugänge benötigen Zeit. Dennoch gibt es beim Tabellenzweiten schon einige Lichtblicke.
    
            Max Finkgräfe (21) – ohne Note
Der ehemalige Kölner wechselte nach einer schwierigen Saison vom Aufsteiger für vier Millionen Euro zu den Sachsen, um dort als Backup Druck auf Kapitän David Raum (27) auszuüben. Der Plan ging noch nicht auf, da Finkgräfe seit Mitte September mit einer Innenbandverletzung ausfällt und noch länger fehlen wird. Ein bitterer Start für den verletzungsgeplagten Youngster.
Andrija Maksimovic (18) – Note 4
Der als „serbischer Messi“ angepriesene Offensivspieler kam für stolze 14 Millionen Euro aus seiner Heimat zu den Sachsen und hat schon Erfahrung in der Champions League vorzuweisen. Das Top-Talent kommt in der gesamten Saison bislang allerdings lediglich auf zwei magere Spielminuten. Der serbische Nationalspieler verpasste Teile der Vorbereitung und geriet damit früh ins Hintertreffen, wodurch die nicht minder talentierte Konkurrenz aktuell die Nase vorn hat. Maksimovic wird bei RB langsam aufgebaut.
Ezechiel Banzuzi (20) – Note 3
16 Millionen Euro blätterte der Bundesligist für Banzuzi hin. Der Niederländer kam in jedem Pflichtspiel bisher zum Einsatz, für die Startelf reichte es allerdings nur an Spieltag zwei. Im DFB-Pokal erlebte Banzuzi gegen den SV Sandhausen (4:2) als Joker das perfekte Debüt und erzielte sein bisher einziges Tor. Dem zweikampfstarken und eleganten Mittelfeldspieler fehlt noch etwas die Bindung, dennoch offenbarte er Trainer Ole Werner bei seinen Einsätzen schon mehrfach sein großes Talent.
Johan Bakayoko (22) – Note 2
Dem hohen Konkurrenzkampf in der Offensive zum Trotz fand Bakayoko an jedem Spieltag seinen Platz in der Startelf. Der Rechtsaußen erwischte zum Auftakt gegen den FC Bayern (0:6) genau wie seine Teamkollegen einen schlechten Tag, ansonsten machte der Belgier mit guten Dribblings aber schon auf sich aufmerksam. Noch lässt Bakayoko die Konstanz vermissen, mit seinen entscheidenden Toren gegen den FSV Mainz 05 (1:0) und den VfL Wolfsburg (1:0) unterstrich er aber früh in der Saison schon seine Bedeutung für RB.
Yan Diomande (18) – Note 2,5
Diomande ist das ivorische Gegenstück zu Maksimovic. Der 18-Jährige wechselte für 20 Millionen Euro von CD Leganés in die Bundesliga, wo er Werner auf Anhieb imponierte. Im Pokal gegen Sandhausen durfte Diomande gleich beginnen, auch in der Liga schenkt Werner dem Rechtsfuß viel Spielzeit. Das große Problem: Zählbares springt dabei nicht heraus, Diomande wartet noch auf seinen ersten Bundesliga-Scorer.
Rômulo (23) – Note 1,5
Der Älteste der jungen Wilden ist Rômulo, der spät im Transferfenster aus der Türkei zu den Sachsen wechselte. Anpassungszeit hatte der Stürmer nicht nötig, Werner schmiss ihn schon am zweiten Spieltag in die Startelf. Seitdem ist der 1,93-Meter-Sturmtank nicht mehr aus dem Leipziger Spiel wegzudenken, erzielte zwei Tore und bereitete zwei weitere vor. Auch dank des Brasilianers steht RB nach sieben Spieltagen auf dem zweiten Rang.
Conrad Harder (20) – Note 4,5
Des einen Form ist des anderen Problem. Harder ist Leipzigs 24 Millionen schwerer Top-Neuzugang des Sommers, hatte aber noch fast keine Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen. Nach fünf Jokereinsätzen steht der Däne kumuliert bei 47 Spielminuten – gegen Borussia Dortmund (1:1) und den Hamburger SV (2:1) brachte Werner ihn jeweils für die letzte Minute, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Harder hat im Moment lediglich die Rolle des Lückenfüllers inne. Da haben sich die Verantwortlichen mit Sicherheit mehr erhofft.
Jung, wild & mit viel Potenzial
Marcel Schäfer & Co. haben im Sommer voll und ganz auf Transfers von großen Talenten gesetzt, die im Optimalfall so teuer verkauft werden sollen wie zuletzt Benjamin Sesko (22), Xavi Simons (22), Mohamed Simakan (25) und Loïs Openda (25). Der große Umbruch war ein riskantes Spiel, die Punkteausbeute gibt den Sachsen aber bislang recht. Die bloße Quantität an Youngstern, die sich mittlerweile im Kader von Werner herumtummeln, sorgt allerdings dafür, dass einige Spieler herunterfallen. Ein schmaler Grat für RB.
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